Twin Tooth; das sind die Sängerin Anna Kohlweis und der Multi-Instrumentalist Jan Preißler, die sich in produktiver Krisenstimmung vom Alleinsein und dem Stillstand befreien. Ihr Debutalbum "Cusp" ist ein Werk epischer Popmusik, die sich in ihren Tiefenstrukturen als Avantgarde entpuppt.
Theatraler Tiefgang bis rhythmischer Sprechgesang – Anna Kohlweis ist die Meisterin der Intonation. Singend erzählt sie auf "Cusp" vom Gefühl zu „verschwinden durch Pandemie und Weltzustand“. Der Song „Gap Year“ erzählt vom Auseinandergehen, der Kluft zwischen zwei Menschen, gekappten Telefonverbindungen. Aber immer wieder auch von der Erkenntnis: „What is there more beautiful than a living thing in transformation?“ Dieser Satz beschreibt auch die musikalische Reise, auf die uns Twin Tooth schickt.
Jan Preißler greift auf Cusp auch auf bisher Unveröffentlichtes seines langjährigen Schaffens als Band-, Theater- und Filmmusiker zurück. Soul, Pop und IDM werden angereichert mit Lo-fi-Sounds und Field Recordings. Dadurch haftet seinen Tracks das Rohe und Handgemachte an. Elektronische Noise- und Ambient-Spuren verleihen dem geschmeidigen Popsong „Seedlings“ eine organisch-haptische Tiefenstruktur. Im Opener „Down“ kontrastiert Annas geisterhaft transzendenter Gesang wabernde Drones und Streicher. Im harten IDM-Track „Serpent“ schrauben sich Sirenen, Bässe und Gesang hoch zu tanzbarem Lärm.
Cusp ist Anna Kohlweis’ und Jan Preißlers Krisenmusik, entstanden zwischen Wien und Berlin; allein, und doch zusammen. Das Album entstand mit Leichtigkeit, weil beide Allrounder genau nur das taten, was sie am besten können. Deshalb sprechen bei allem Tiefgang und der die Texte durchziehenden Innerlichkeit weder Melancholie noch Resignation aus dieser Musik, sondern vielmehr Wandel und Aufbruch.
Anna Kohlweis ist Multimedia-Künstlerin und lebt in Wien. Sie schreibt und produziert Songs, Musikvideos und Fotokunst, sie malt und illustriert und hat sich dadurch
autonom ein eigenes ästhetisches Universum geschaffen. Als Musikerin ist sie unter den Alias Paper Bird und Squalloscope bekannt und war auf Bühnen u. a. in New York, Berlin und Wien zu sehen.
Jan Preißler wurde 2013 als Multi-Instrumentalist des Wiener Electronica-Duos Wælder bekannt. Mit der Synthese aus Noise und Dubstep avancierte Wælder zur
Avantgarde der Elektro-Szene. Außerdem war er bis 2020 mit der Noise-Pop-Band Vögel die Erde Essen aktiv. Mit seinem Solo-Projekt Dino Paris & der Chor der Finsternis ist er sehr viel unterwegs. Zudem produziert er erfolgreich Musik für zeitgenössische Film-, Performance- und Theaterproduktionen. Heute lebt und arbeitet er in Berlin.
Tickets gibt es nur an der Abendkasse. Den Preis bestimmt ihr selbst zwischen 5 und 15 Euro.
Gefördert im Rahmen des Projektes Neustart Kultur von der Initiative Musik und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
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