Tickets Donnerstag | 27. AprilZentralwerk18:30 Uhr (Einlass ab 17:30 Uhr)
scheune e.V. präsentiert:
MusicMatch 2023 - Music for a New Society - Festival & Konferenz
mit Alyona Alyona, Pöbel MC, Donkey Kid, Schrottgrenze, Nichtseattle, Amewu, Hinterlandgang, La Rey

MusicMatch, unsere Konferenz nebst Festival für Popularmusik, geht in die siebente Runde. Unter dem Motto “Music for a New Society” übertragen wir erneut aktuelle gesellschaftliche Diskurse auf die Musikszene und suchen gemeinsam nach progressiven Lösungsansätzen - inhaltlich auf in Diskussionsrunden, Workshops und Vorträgen, und künstlerisch auf der Bühne.

Da die scheune gerade sanierungsbedingt pausiert, freuen wir uns, mit dem Zentralwerk eine würdige Interimsheimat für dieses kulturpolitisch wichtige Festival gefunden zu haben. Zwei Tage lang gibt es maximal diverese Ausflüge und Einblicke ins unentdeckte Niemandsland zwischen Musik und Gesellschaftspolitik. Freut euch auf interessante Panels, Vorträge, Konzerte und einiges mehr.

Tickets gibt es ab sofort an allen Vorverkaufsstellen und im scheune Ticketshop, sowohl für das Gesamtpaket (Konferenz inkl. Festival) als auch nur für die Konzerte.

Das volle Programm findet ihr auf der MusicMatch-Website:

Pöbel MC

Es ist Pöbel MC, Deutschraps amtierender Schachboxchampion, der nichtmal Boxen bräuchte, um den Laden auf links zu ziehen. Was in den feuchten Kellergemäuern autonomer Jugendzentren begann, hat nicht ohne Grund seinen Weg in ausverkaufte Konzertsäle von stattlicher Größe gefunden: wo der Pöbelmane sein Schellenesperanto zum Besten gibt und haltungsstabile Rhetorik mit athletischer Bühnenperformance fusioniert, ist »Pöbel Sports« mehr als eine vage Floskel.
Vergiss das behäbigen Ambiente toxisch-verkiffter Hip-Hop-Jams, denn hier wird Hochleistungssport betrieben – auf, wie vor der Bühne. Zwischen Sprechgesang und wuchtigen Drum-Stafetten entwickelt beinahe jede Pöbel-Show früher oder später den solidarisch-dynamischen Vibe eines guten Punk-Konzerts – und niemand hat die Absicht, seine Stimmbänder zu schonen. Das Konzert-gewordene Hybrid aus Punchline-Gewitter, gesellschaftskritischer Lehrstunde und Bierdusche ist ein Place To Be. Für alle, die auf Style und Geschlechter scheißen und sich trotzdem in Schale schmeißen und für alle anderen auch.

Donkey Kid

Eiscreme zum Frühstück, durchzechte Nächte, verschobene Schlafrhythmen und perfekt selbstgedrehte Zigaretten: Der Newcomer Donkey Kid erzählt in seiner Debüt-EP “Distant Shouts” eine musikalische Coming-of-Age Geschichte und spielt Releasekonzerte in London und Berlin.

2021 veröffentlichte der gerade einmal 19 Jährige Donkey Kid vier Singles und überzeugt Musikmagazine (u.A Diffus, Kaput-Mag, Wonderland, Picky) und Radiosender wie FluxFM und Deutschlandfunk gleichermaßen von seinem Status als hoffnungsvoller Newcomer. Seine ersten Konzerte spielte er direkt mal in UK als Support von Cassia und tourte im Sommer mit Ilgen-Nur, Trümmer und den Leoniden. Der Indie-Hit “Deep Blue” findet sich Ende des Jahres auf dem Cover der Spotify Best-of-Indie-Brandneu-2021-Liste und auf den Playlisten diverser britischer College-Radiosender wieder.

Beeinflusst von Talking Heads, Tame Impala und King Krule erschafft Donkey Kid opulente Soundkulissen – von modernem Western gepaart mit psychedelischen Loops wie in “Digging Holes”, über Bottleneck-Blues wie im im beatles-esque daherleiernden “Sugar Daughters”, über comic-strip-artigen New Wave wie bei “Necklace” und energetische Walk-In-Hymnen, wie im titelgebenden Uptempo-Smasher “Distant Shouts”.

Verdichtet auf fünf Songs spiegelt Jurek Stricker – so heißt Donkey Kid mit bürgerlichem Namen – seine eigene musikalischen Sozialisierung. Produziert wurde die EP von Marco Kleebauer, der zuletzt mit der Wiener Band Bilderbuch an zwei ikonischen Alben arbeitete und mit eigenen Projekten wie Leyya längst über die Grenzen Österreichs hinaus für Indie-Pop mit herausragendem, internationalen Anspruch steht. Ausgangspunkt für die Songs sind selbst produzierte Lo-Fi-Schlafzimmer-Demos, die Donkey Kid ganz beiläufig in regelmäßiger Unregelmäßigkeit auf seinem Soundcloud Profil veröffentlicht. Jetzt steht er im Mittelpunkt einer neuen Indie-Szene, in einer Stadt, in der sich jeder von schier endlosen Einflüssen und überbordenden Möglichkeitsräumen überreizt fühlt. Donkey Kids Songs sind die Antwort darauf.

Vor knapp einem Jahr war er der erste Künstler, der das scheune Blechschloss zum Bersten ausverkaufte, auf dem Reeperbahn Festival 2022 präsentierte er dann vor vollgepacktem Haus bereits ein paar neue deutsche Songs und ehe im Hernst 2023 dann das Debüt-Album kommen wird, schickt er sich an, noch ein paar sorgsam ausgesuchte Shows im Frühjahr zu spielen. Wir freuen uns sehr, daß er Teil vom Music Match 2023 sein wird.

Schrottgrenze

Emo-Deutschpunk in den Neunzigern, Indierock-Experimente in den 2000ern und mittlerweile im queeren Power-Pop zu Hause: Schrottgrenze bringen im Febnruar auf Tapete Records ihr zehntes Album »Das Universum ist nicht binär« heraus.

Synthesizer, orchestrale Arrangements und klassische Chöre – die musikalische Reise, die hinter der einstigen Punkband aus dem niedersächsischen Peine liegt, ist erstaunlich. „Wir haben uns nie von der Musikindustrie, einer bestimmten Szene oder kommerziellen Erfolgsansprüchen abhängig gemacht und sind stets unseren gemeinsamen thematischen und musikalischen Vorlieben gefolgt“, erklärt Sängerin* Saskia Lavaux, die Schrottgrenze 1994 gemeinsam mit Gitarrist Timo Sauer gegründet hat. Bassist Hauke Röh und Schlagzeuger Lars Watermann vervollständigen das Quartett, das seit 20 Jahren in Hamburg ansässig ist. Als die Band 2017 – nach einer mehrjährigen Schaffenspause – mit dem Album »Glitzer auf Beton« ihr Comeback feiert, wird der Anspruch an die eigene musikalische Unabhängigkeit besonders deutlich. „Damals nahm die queere Trilogie ihren Anfang, die wir 2019 mit »Alles Zerpflücken« fortgesetzt haben und nun mit »Das Universum ist nicht binär« abrunden“, fasst Saskia zusammen, die mittlerweile auf ihre ganz persönliche queere Transformation zurückblickt. Produziert wurden die besagten drei Platten, die eindeutig eine neue Schrottgrenze-Ära markieren, allesamt gemeinsam mit Kristian Kühl. Neu hingegen ist die Zusammenarbeit mit Oliver Zülch, der in der Vergangenheit bereits Bands wie Die Ärzte, Sportfreunde Stiller und The Notwist tontechnisch supportet hat. Das Ergebnis: Ein neuer, klarer und empowernder Sound, der dem unabhängigen Bandkollektiv sehr gut steht.

Inhaltlich bringt der Titelsong »Das Universum ist nicht binär« die Message direkt auf den Punkt: "Stell dir vor wir wachen auf [...] Und es wär‘ der allerschönste Morgen, denn das Patriachat wäre gestorben.« Eine Vorstellung, die zum Träumen einlädt. Doch solange wir in einem binären Geschlechtersystem leben, in dem nur Mann und Frau existieren, werden Zeilen wie diese leider eine Utopie bleiben. Deshalb fordern Schrottgrenze ihre Hörer*innen auf, Trans*-, Inter-, Nicht-Binäre und Agender-Personen im Alltag beizustehen und queere Kämpfe, um gesellschaftliche Teilhabe zu unterstützen. „Ich habe es satt, ausschließlich von hetero-normativen, zweigeschlechtlichen Lovesongs beschallt zu werden“, sagt Saskia, die selbst genderfluid lebt und pansexuell liebt. „Ich möchte meine Gefühle für andere durch die Musik erfahrbar machen und ich wünsche mir, dass cis-geschlechtliche Menschen durch unsere Songs Einblicke in die Lebensrealität von trans* Menschen erhalten.“ Ein Schlüsselelement, dass sich in verschiedenen Songs der Platte wiederfindet, ist die Aufforderung zur Selbstreflexion. So handelt das Lied »Emanzipation und Alltag« beispielsweise davon, die eigenen Privilegien, gemachte Fehler, aber auch persönliche Weiterentwicklungen zu würdigen. Ganz gleich, ob es dabei um den Ausstieg aus patriarchalen Bro‘-Kulturen geht, die geschlechtliche Selbstfindung oder eine selbstkritische Auseinandersetzung mit strukturellem Rassismus.

In Songs wie »Boomer-Tränen« und »Happyland« geht es hingegen um zwei Stereotypen, an denen es vor allem in den Sozialen Medien kein Vorbei gibt: Bei der „Früher war alles besser“-Fraktion des ersten Songs handelt es sich um schlecht gelaunte Wutboomer*innen, die vor lauter Gendergaga nicht mehr klar denken können und die Atmosphäre fortwährend mit ihrer Anti-Fortschritt-Haltung vergiften. »Happyland« handelt wiederum von sogenannten „Good Vibes Only“-Accounts, die zu unrealistischen Optimierungsansprüchen und dem Ausblenden von Missständen verleitet. „Den Song haben wir zusammen mit der Rapperin FINNA geschrieben“, berichtet Timo Sauer. „Die teils fatalen Folgen der toxischen Positivität auf solchen Kanälen gehen weit über die Manifestierung unrealistischer Schönheitsideale hinaus, denn Diskriminierungsformen werden dabei ebenso herausgefiltert wie prekäre Lebensumstände und echte Emotionen.“
Am Ende der Platte angekommen, steht fest: Das Universum ist nicht binär und die Welt, in der wir leben, nicht gerecht.

Nichtseattle

Seit über zehn Jahren veröffentlicht die 1985 geborene Katharina Kollmann bereits Musik unter dem Namen Lake Felix. 2017 begann sie darüber hinaus, Songs unter dem Moniker Nichtseattle zu schreiben, erstmals in deutscher Sprache.

Nichtseattle: ein Name wie eine Metapher für einen Ort, von dem man stammt bzw. eben nicht stammt. Sagt Kollmann: „Man könnte genauso gut auch Nichtamerika, Nichtfilm, Nichtzukunft oder Nichtwennsienichtgestorbensind sagen.“ Erst neulich habe sie dieses Zitat von Marx gelesen und sei sofort gerührt gewesen: „Die Forderung, die Illusionen über einen Zustand aufzugeben, ist die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusionen bedarf“.

Eine schöne Reminiszenz an das alte Lied von Tocotronic ist der Name natürlich auch. Nichtseattle stammt übrigens aus Berlin. Aus Berlin-Karlshorst, um genau zu sein. Nach ihrem ersten, selbstveröffentlichten Album „Wendekid“ erschien im April 2022 ihr zweites Album mit dem schönen Titel „Kommunistenlibido“ auf dem Label Staatsakt als opulentes Doppel-Vinyl samt Songbook der Illustratorin Fania Jacob. Die darauf enthaltenen Aufnahmen leben nicht nur von Kollmanns Texten und ihrer atemberaubenden Darbietung an Gitarre und Gesang, sondern auch von der tatkräftigen Unterstützung der befreundeten Musiker*innen Frieda Gaweda am Flügelhorn und Sebastian Alwin am Schlagzeug sowie - last not least - der Mixarbeit des Produzenten Olaf O.P.A.L. (The Notwist, International Music). Gemeinsam ist ein lebendiges, ungeschliffenes Werk aus Zartheit und gnadenloser Offenheit entstanden.

Feuilleton und Musikpresse sind voll des Lobes, "Mommunistenlibido" fehlte in kaum einer Bestenliste des letzten Jahres. Hinreißender als Nichtseattle, vermag es kaum jemand dieser Tage die Ohnmacht in Worte zu Fassen, die die Herausforderungen des realen Lebens immer wieder im tiefsten Inneren hervorzurufen versucht. Nichtseattle ist derzeit wohl das das Sprachgewaltigste und Beste was heimische Popmusik aufzubieten hat.

Pressematerial

Tickets Konferenzticket für 2 Tage (inkl. Festival): 30 €Konferenzticket für 2 Tage (inkl. Festival) ermäßigt: 15 €Festival-Only-Ticket für 2 Tage: 22 €Festival-Tagesticket nur Donnerstag: 15 €Festival-Tagesticket nur Freitag: 15 €
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