Warte mal, wie jetzt? Gavial? Tourette Boys?
Es ist 2023 und damit Zeit für eine Kehrtwende, und das gleich auf drei Ebenen. Mit "VOR", dem vierten Album der Band, arbeiten sie erstmals mit Exile On Mainstream Records beim Vertrieb zusammen. Für die Aufnahmen dieser Platte wuchs die Band vom bewährten Dreiergespann zum Quartett, und damit war es - drittens - auch mal an der Zeit, über den Bandnamen nachzudenken, der über die Jahre hinweg immer mehr zu Stirnrunzeln animierte. Und damit ist die Metamorphose von den drei Tourette Boys zu Gavial vollendet.
Gavial verweben musikalische Inspiration aus Ambient, Soul, Gospel und Country in verschiedene Fäden eines Klangteppichs, der einfach mal die scharfen Kanten solch überflüssiger Kategorisierungen wie Retro oder Stoner ignoriert. Diese Musik braucht an sich kein Name-Dropping, aber wer denn unbedingt den richtigen Platz in seinem thematisch durchsortierten Plattenregal sucht, der sollte zwischen Bands wie Screaming Trees, Flying Eyes, Black Crowes oder Woodcocks nach eine Lücke Ausschau halten.
Zum Release des Album begeben sie sich nun auf eine kleine Tour, um dieses auch mit frischem Wind live vorstellen zu können. Und wie sollte es anders sein - never change a winning Team - haben sie sich einmal mehr Gaffa Ghandi mit in den Bus gepackt, mit denen sie schon desöfteren die Clubs des Landes unsicher machten.
Bei Gaffa Ghandi geschah nach Jahren des frivolen und qualvollen Herumwerkeln, Experimentieren, Wiederverwerfen, Neuzusammensetzen und Verzweifeln 2020 doch das schier nicht mehr für möglich gehaltene: Sie, die verqueren Riffadelics mit Dadaproganspruch aus der Ostdeutschen Schnittstellenverbindung Dresden-Berlin, haben in ihrer nun 10 jährigen Bandgeschichte ihre erste vollwertige LP bei niemand geringerem als Exile On Mainstream Records herausgebracht. Ein Lebensträumchen ging damit in Erfüllung! Auf dem auf den klangvollen und wegweisenden Namen „Artificial Disgust“ hörenden gepressten Polyvinylchlorid sind vier Tracks eingeritzt, welche die ganze Schaffensbreite des Powerquartetts in (fast-)aktuellster Form abbildet. Und dies mit dem ihnen eigenen künstlerisch-künstlich und widerwärtig-anziehendem Charme. Und wer Rotor, Elder (bei denen ihr Drummer Georg übrigens auch die Felle malträtiert), The Sword, Mastodon ode Karma To Burn feiert, der sollte Gaffa Ghandi wenigstens auf dem Schirm, besser aber bereits in sein Herz geschlossen haben.
Kommt rum und freut euch auf ein progessives Riff-Feuerwerk eines echten Duo Infernale der Gitarrenmusik.
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